krebsgesellschaft.de, 01.12.2011

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Fatigue nach Chemotherapie bei Mammakarzinom

In einer kürzlich in der Fachzeitschrift Cancer veröffentlichten Studie stand der Langzeiteinfluss der Therapie auf die Entwicklung von Fatigue bei Brustkrebspatientinnen im Fokus. Die Studienautoren nahmen nach eigenen Angaben an, dass Fatigue sechs Monate nach Ende einer Chemotherapie stärker auftreten würde als nach einer Strahlentherapie bzw. bei Nicht-Krebspatientinnen, dass sich der Zustand in den beiden Behandlungsgruppen drei Jahre später jedoch angleichen würde. Dies, so ein Ergebnis der Studie, war offenbar nicht der Fall.

Teilnehmer waren Patientinnen mit Mammakarzinom im Stadium I und II, die sechs Monate und 42 Monate nach Beendigung der Chemotherapie mit und ohne Strahlentherapie (n = 103) bzw. der alleinigen Strahlentherapie (n = 102) den Profile of Mood States Fatigue Scale (POMS-FAT) und Fatigue Symptom Inventory (FSI) vollständig beantworteten. Eine dem Lebensalter nach angepasste Gruppe von Frauen ohne Krebsvorgeschichte (n = 193) nahm im selben Zeitraum an der Befragung teil.

Während sich die Fatigue-Beschwerden in der Chemotherapiegruppe mit der Zeit verschlechterten, blieben sie in der Strahlentherapiegruppe und der Kontrollgruppe stabil. Sie waren zudem in der Chemotherapiegruppe über den gesamten Zeitraum signifikant stärker als in den beiden anderen Gruppen.

Entgegen den Erwartungen, so die Studienautoren, sei die Fatigue bei Brustkrebspatientinnen, die eine Chemotherapie erhalten hatten, über den beobachteten Zeitraum nicht zurückgegangen. Dies müsse bei der Betreuung von Brustkrebspatientinnen nach dem Abschluss der Behandlung berücksichtigt werden. Darüber hinaus müssten künftige Studien versuchen, den verlängerten Effekt der Chemotherapie auf Fatigue zu erklären.


Quelle:
Goedendorp, M. M. et al.: Prolonged impact of chemotherapy on fatigue in breast cancer survivors. A longitudinal comparison with radiotherapy-treated breast cancer survivors and noncancer controls. Cancer, Onlinevorabveröffentlichung am 15. November 2011, DOI: 10.1002/cncr.26226

 (ks)