krebsgesellschaft.de, 01.02.2016

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Expression von RAGE beim malignen Melanom

Ein zentraler Motor der Tumorgenese ist RAGE, indem es ein entzündliches Mikromilieu für den Tumor unterhält. In einer aktuellen Studie wurde untersucht, welche Auswirkungen die löslichen Formen von RAGE (sRAGE und esRAGE) auf die Prognose bei Patienten mit malignem Melanom haben. Der Bericht zur Studie erschien kürzlich im International Journal of Cancer.

Die Gewebexpression von RAGE wurde mit zwei unabhängigen Gewebe-Microarrays (TMA) bei 35 bzw. 257 primären Melanomen und 41 bzw. 22 benignen Nävi untersucht. Auch wurden die Serumkonzentrationen von sRAGE und esRAGE bei 229 Patienten mit Melanom im Stadium III-IV und die Plasmakonzentrationen von sRAGE bei einer unabhängigen Kohorte von 173 Patienten mit Melanom im Stadium I-IV untersucht. In der unabhängigen Kohorte wurden zudem drei gut beschriebene Genorte im RAGE-Gen analysiert.

In primären Melanomen war die Expression von RAGE-Protein im Vergleich zu benignen Nävi in beiden TMA ebenso deutlich hochreguliert (p < 0,001 und p < 0,005) wie in sonnenexponierten Melanomen (p = 0,046). sRAGE und esRAGE erwiesen sich als prognostisch relevant für das Überleben: Verminderte Serumkonzentrationen an sRAGE (p = 0,034) und esRAGE (p = 0,012) korrelierten mit einem schlechteren Gesamtüberleben. Vermindertes Serum-sRAGE war in der Multivarianzanalyse unabhängig mit einem schlechten Überleben assoziiert (p = 0,009). Auch in der unabhängigen zweiten Kohorte war vermindertes sRAGE mit einem schlechteren Gesamtüberleben assoziiert (p < 0,001). Die Multivarianzanalyse, die die drei verschiedenen Genorte einbezog, ergab eine unabhängige Korrelation von zwei interagierenden Promotor-SNPs mit einem verschlechterten Gesamtüberleben.

Die löslichen Formen von RAGE und Varianten seiner Genorte stellten sich in der Studie als prognostische Marker für das Überleben von Patienten mit malignem Melanom heraus, die ein hohes Risiko für einen Krankheitsprogress haben.

Quelle:
Wagner, N. B. et al.: Diminished levels of the soluble form of RAGE are related to poor survival in malignant melanoma. International Journal of Cancer 2015, 137(11):2607-2617

(kvk)