krebsgesellschaft.de, 03.07.2014

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Erhaltungstherapie beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC)

Die Erhaltungstherapie mit EGFR-Tyrosinkinasehemmern (EGFR-TKI) verschafft Patienten mit metastasiertem nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) Überlebensvorteile, auch wenn diese zuvor hinsichtlich des EGFR-Status nicht selektiert wurden. Das zeigen die Ergebnisse einer Studie, die anlässlich der Jahrestagung ASCO 2014 vorgestellt wurde. Die Erhaltungstherapie mit den EGFR-TKI Gefitinib und Erlotinib wird nach Erreichen der klinischen Response bei platinbasierter Chemotherapie durchgeführt. 

Für die Metaanalyse wurde in PUBMED, EMBASE, LILACS and COCHRANE nach klinischen Phase III-Studien gesucht, an denen Patienten mit metastasiertem NSCLC teilgenommen hatten. Alle erhielten unmittelbar im Anschluss an mindestens drei Zyklen platinbasierter Firstline-Chemotherapie eine Erhaltungstherapie mit EGFR-TKI oder Best Supportive Care.

Fünf Studien schlossen 2.263 Patienten ein. Im EGFR-TKI-Arm gab es eine statistisch signifikante Verbesserung im Gesamtüberleben (HR 0,83; 95% CI 0,77-0,90; p = 0,0001, Heterogenität Q = 0,54; p = 0,97) und im progressionsfreien Überleben (HR = 0,61; 95% CI 0,49-0,76; p = 0,0001, Heterogenität Q = 53,3; p = 0,001). In allen Studien waren die Patienten hinsichtlich des EGFR-Mutationsstatus unselektiert. Bei 516 Patienten (22,8%) war der EGFR-Mutationsstatus bekannt, bei 79 lag eine Mutation vor, 437 hatten einen Tumor vom Wildtyp. Die HR für das progressionsfreie Überleben betrug bei den Patienten mit mutiertem Tumor 0,13 (95% CI 0,07-0,21; p = 0,0001) und bei den Patienten mit Wildtyp-Tumor 0,79 (0,67-0,92; p = 0,003). Im EGFR-TKI-Arm traten mehr Grad 3-4 Nebenwirkungen auf, insbesondere ALT/AST und Hautreaktionen.

Eine Erhaltungstherapie mit den EGFR-Tyrosinkinasehemmern Gefitinib und Erlotinib verbessert bei hinsichtlich des EGFR-Mutationsstatus unselektierten Patienten mit metastasiertem NSCLC das Gesamtüberleben und das progressionsfreie Überleben – so die Zusammenfassung der Studienautoren. Bei EGFR-mutierten Tumoren zeige sich zudem ein besonders großer Überlebensvorteil. Dennoch sollten Wildtyptumoren nach Ansicht der Autoren nicht automatisch von der Erhaltungstherapie mit EGFR-TKI ausgeschlossen werden. 

Quelle:
Arruda, L. M. et al.: Meta-analysis of EGFR TKI as maintenance therapy in non-small cell lung cancer (NSCLC). Journal of Clinical Oncology 32, 2014 (suppl; abstr e19081)

(kvk)