krebsgesellschaft.de, 07.11.2011

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Endometriumkarzinom

Das metabolische Syndrom ist mit einem erhöhten Risiko für das Endometriumkarzinom verbunden. Das zeigen die Ergebnisse einer Studie in der Fachzeitschrift Cancer Epidemiology, Biomarkers and Prevention.

Untersucht wurden die Daten einer bevölkerungsbasierten Fall-Kontrollstudie aus Alberta, Kanada, die zwischen 2002 und 2006 durchgeführt worden war. Diese hatte 515 Patientinnen mit Endometriumkarzinom eingeschlossen sowie 962 nach dem Lebensalter angepasste Kontrollpersonen. Die Daten wurden in persönlichen Interviews, anthropometrischen Messungen und Acht-Stunden-Nüchternbluttests gewonnen. Das metabolische Syndrom war durch die Anwesenheit von mindestens drei der folgenden Risikofaktoren definiert: Taillenumfang von ≥ 88 cm, Spiegel an Triglyzeriden ≥ 150 mg/dL, High-density Lipoprotein-Cholesterin (HDL) < 50 mg/dL, die Behandlung einer zuvor diagnostizierten Hypertonie und ein Nüchternblutzucker von ≥ 100 mg/dL.

Patientinnen mit Endometriumkarzinom wiesen mit 62% häufiger ein metabolisches Syndrom auf als die Kontrollpersonen mit 38%. Das metabolische Syndrom ging mit einem signifikant erhöhten Risiko für Endometriumkarzinom einher (OR = 1,53; 95% CI 1,17-2,00). Auch einige Einzelkomponenten des metabolischen Syndroms waren mit einem signifikant erhöhten Risiko für Endometriumkarzinom verbunden: Taillenumfang ≥ 88 cm (OR = 1,57; 95% CI 1,18-2,08), Hypertonie (OR = 1,57; 95% CI 1,18-2,09) und Nüchternblutzucker ≥ 100 mg/dL (OR = 1,31; 95% CI 1,03-1,67). Zusätzlich zeigten sich Effekte durch den Menopause-Status und den Body Mass Index.

Das metabolische Syndrom sei eindeutig mit einem erhöhten Risiko für das Endometriumkarzinom verbunden, so die Zusammenfassung der Studienautoren. Für die Vorsorge der Erkrankung könne dies eine Rolle spielen.
 

Quelle:
Friedenreich, C. M. et al.: Case–Control Study of the Metabolic Syndrome and Metabolic Risk Factors for Endometrial Cancer. Cancer Epidemiol Biomarkers Prev, Onlinevorabveröffentlichung am 15. September 2011, doi: 10.1158/1055-9965.EPI-11-0715

(ks)