krebsgesellschaft.de, 18.08.2014

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EGFR-Mutationen beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom

Die Mutationen des epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptor EGFR beim fortgeschrittenen nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) in der Plasma-DNA der Patienten zu überwachen, könnte gut machbar sein und sich lohnen, so die Schlussfolgerung in einer neuen Studie in der Fachzeitschrift Cancer.

Getestet wurde der Anteil an EGFR-mutierter DNA bei Patienten mit fortgeschrittenem NSCLC. Von 23 Patienten mit nicht-kleinzelligem Adenokarzinom und EGFR-Mutation, die den Tumor anfällig für einen Tyrosinkinaseinhibitor machte, wurden unmittelbar vor Beginn der Erlotinibtherapie Blutproben entnommen. Weitere Blutproben wurden in regelmäßigen Abständen während der Behandlung mit Erlotinib gewonnen.

Nach dem ersten Erlotinib-Zyklus war der Anteil an Plasma-DNA, die eine gegen Tyrosinkinaseinhibitoren sensitivierende EGFR-Mutation trug, bei 22 der 23 Patienten (96%) reduziert. Kein Patient hatte vor der Therapie die resistente T790M-Mutation aufgewiesen. Dies war jedoch bei neun Patienten (39%) zum Zeitpunkt der Krankheitsprogression der Fall. Trat eine T790M-Mutation im Blut in Erscheinung, war sie von einer Vermehrung der ursprünglichen sensitivierenden EGFR-Mutation begleitet. Sie wurde zudem in allen Blutproben des jeweiligen Patienten entdeckt. Mit der Überwachung der EGFR-Mutationen im Blut konnte eine T790-Mutation bis zu 344 Tage, bevor ein Krankheitsprogress klinisch evident wurde (range 15-344 Tage), aufgedeckt werden.

Regelmäßiges Monitoring der EGFR-Mutationen in der Plasma-DNA von Patienten mit nicht-kleinzelligem Adenokarzinom der Lunge sei praktikabel und erlaube es, Mutationen, die zu Resistenzen führen, frühzeitig zu entdecken. Weitere Studien müssten klären, ob die Patienten vom Monitoring profitieren können.

Quelle: 

Sorensen, B. S. et al.: Monitoring of epidermal growth factor receptor tyrosine kinase inhibitor-sensitizing and resistance mutations in the plasma DNA of patients with advanced non-small cell lung cancer during treatment with erlotinib. Cancer, Onlinevorabveröffentlichung am 7. August 2014, DOI: 10.1002/cncr.28964

(kvk)