krebsgesellschaft.de, 06.08.2015

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Drittlinientherapie bei Nierenzellkarzinom

Beim metastasierten Nierenzellkarzinom (mRCC) kann eine Drittlinientherapie effizient sein. Das bestätigten die Ergebnisse einer Studie im Journal of Clinical Oncology, die auf dem Genitourinary Cancers Symposium der American Society of Clinical Oncology vorgestellt worden waren.

Die Analyse stützte sich auf die Daten des International mRCC Database Consortiums (IMDC) mit Patienten aus 25 onkologischen Zentren. 4.050 Patienten hatten eine Erstlinientherapie erhalten. Von ihnen bekamen 2.011 (49,6%) eine Zweitlinientherapie und 879 (21,7%) eine Drittlinientherapie mit zielgerichteten Wirkstoffen. In der Drittlinie wurden am häufigsten Everolimus (25%), Sorafenib (14%), Sunitinib (13%), Temsirolimus (11%), Pazopanib (10%) und Axitinib (6%) eingesetzt. Hinsichtlich der zu erwartenden Prognose waren sechs Prozent der Patienten in der Drittlinie mit geringem Risiko, 67 % mit intermediärem Risiko und 27% mit hohem Risiko eingestuft. Die Gesamtresponserate betrug in der Drittlinie 10,5%; bei 50,9% der Patienten stabilisierte sich die Krankheit. Das mediane progressionsfreie Überleben betrug 5,1 Monate (95% CI 4,5-5,7), das mediane Gesamtüberleben von Beginn der Drittlinientherapie an lag bei zwölf Monaten (95% CI 10,7-12,9). Bei Patienten, die die Zweitlinientherapie stoppten und eine Drittlinientherapie begannen, betrug das mediane Gesamtüberleben ab dem Ende der Zweitlinienbehandlung 13,1 Monate – im Vergleich zu 2,3 Monaten bei Patienten, die keine Drittlinientherapie erhielten (p < 0,0001). Die Hazard ratio hinsichtlich Tod lag bei Patienten mit Drittlinientherapie im Vergleich zu jenen ohne Drittlinie bei 0,41 (95% CI 0,32-0,52; p < 0,0001).

Nach Ansicht der Studienautoren habe sich die Drittlinientherapie bei Patienten mit metastasiertem Nierenzellkarzinom als effizient erwiesen. Weitere Studien seien notwendig.

Quelle:
Daniel Yick Chin Heng et al.: Third-line therapy in metastatic renal cell carcinoma: Results from the International mRCC Database Consortium. Journal of Clinical Oncology 2015 33,7_suppl:430

(kvk)