krebsgesellschaft.de, 11.08.2014

Nachricht

Chronische lymphatische Leukämie

Patienten mit einer chronischen lymphatischen Leukämie (CLL), die noch unbehandelt sind, jedoch nicht für eine Fludarabin-basierte Therapie infrage kommen, können künftig mit dem humanen monoklonalen CD20-Antikörper Ofatumumab in Kombination mit Chlorambucil oder Bendamustin behandelt werden. Die Zulassungserweiterung für Ofatumumab, das bislang bereits bei gegen Fludarabin und Alemtuzumab refraktären CLL-Patienten eingesetzt werden darf, erteilte die Europäische Kommission Anfang Juli.

Die Entscheidung basiert auf den Ergebnissen zweier Studien. In einer Single-Arm-Multicenter-Phase II-Studie (OMB115991) wurde die Wirksamkeit von Ofatumumab in Kombination mit Bendamustin bei 44 Patienten mit zuvor unbehandelter CLL untersucht, die als ungeeignet für eine Fludarabin-basierte Therapie eingeschätzt worden waren. Die allgemeine Responserate (ORR) betrug 95 Prozent (95% CI 85-99), die Rate kompletter Response (CR) 43 Prozent. In einer randomisierten Open-Label-Parallelarm-Multicenter-Schlüssel-Phase III-Studie (OMB110911, COMPLEMENT 1) wurde die Kombination von Ofatumumab und Chlorambucil (n = 221) mit alleinigem Chlorambucil (n = 226) bei CLL-Patienten erprobt, die ebenfalls als für eine Fludarabin-basierte Therapie ungeeignet eingeschätzt worden waren. Für die Kombinationstherapie ergab sich gegenüber der alleinigen Chlorambuciltherapie eine signifikante Verbesserung im medianen progressionsfreien Überleben (PFS) um 71 Prozent (22,4 Monate vs. 13,1 Monate; HR = 0,57 [95% CI 0,45-0,72]; p < 0,001).

Das Sicherheitsprofil von Ofatumumab bei CLL-Patienten basiert auf den Daten von 511 Patienten aus klinischen Studien – davon 250 Patienten mit rezidivierter oder refraktärer CLL, die mit Ofatumumab allein behandelt wurden, und 261 Patienten mit zuvor unbehandelter CLL, die als für eine Fludarabin-basierte Therapie ungeeignet eingeschätzt worden waren, und die eine Therapie mit Ofatumumab in Kombination mit einem Alkylanz erhielten. Die häufigsten Nebenwirkungen der Therapie mit Ofatumumab sind Infusionsreaktionen, Zytopenie (Neutropenie, Anämie, febrile Neutropenie, Thrombozytopenie, Leukopenie) und Infektionen (Infektionen des unteren Respirationstrakts inklusive Pneumonie und des oberen Respirationstrakts, Sepsis inklusive neutropenischer Sepsis und septischem Schock, Herpesvirusinfektion, Harnwegsinfektion).

Quelle:

GSK and Genmab receive EU authorisation for ArzerraTM (ofatumumab) as first-line treatment for chronic lymphocytic leukaemia (CLL) in combination with chlorambucil or bendamustine for patients ineligible for fludarabine-based therapy. Pressemitteilung GSK vom 3. Juli 2014

(kvk)