krebsgesellschaft.de, 07.05.2015

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Checkpoint-Inhibition beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC)

Die Expression des Programmed Cell Death Proteins 1 (PD1), die zur Hemmung der T-Zellaktivität führt, ist beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom mit einer ungünstigen Prognose assoziiert. Der Checkpoint-Rezeptor PD-1-Blocker Nivolumab kann diese Inaktivierung von Effektor-T-Zellen aufheben. Er erhielt jetzt in den USA die Zulassung für die Behandlung von Patienten mit metastasiertem nicht-kleinzelligem Plattenepithelkarzinom der Lunge, bei denen es während oder nach einer Platin-basierten Chemotherapie zum Progress kommt. Unter Bekanntgabe der Zulassung veröffentlichte die amerikanische Zulassungsbehörde FDA erste Ergebnisse der randomisierten Zulassungsstudie CA209-017. Ausführlich wird über die Studie auf dem kommenden ASCO Ende Mai in Chicago diskutiert.

135 Patienten hatten in der Zulassungsstudie alle zwei Wochen Nivolumab (3 mg/kg i.v. über 60 Minuten) erhalten, 137 Patienten alle drei Wochen eine Standardtherapie mit Docetaxel (75 mg/m2 i.v.). Die Therapie mit dem Checkpoint-PD1-Inhibitor ging mit einer Senkung des Sterberisikos um 41 Prozent (hazard ratio 0,59 [95% CI 0,44-0,79; p = 0,00025] einher. In der Interimsanalyse lag das mediane Gesamtüberleben im Nivolumab-Arm bei 9,2 Monaten (95% CI 7,3-13,3) und im Docetaxel-Arm bei 6 Monaten (5,1-7,3).

Die Sicherheit und Effizienz von Nivolumab beim NSCLC wurde durch eine Single-Arm-Studie mit 117 Teilnehmern bestätigt, die nach Platin-basierter Therapie einen Progress erlebten und mindestens ein weiteres systemisches Regime erhalten hatten. 15 Prozent der Patienten sprachen auf die Behandlung an, davon hatten 59 Prozent eine Response, die mindestens sechs Monate anhielt. Häufigste Nebenwirkungen unter Nivolumab waren Fatigue, Kurzatmigkeit, Husten, Muskelschmerzen, Appetitlosigkeit, Nausea und Obstipation. Bei den schwerwiegenden Komplikationen traten vor allem erhöhte Kreatininwerte (22%; ein Patient mit renaler Dysfunktion Grad 2), erhöhte Leberwerte (ASAT 16%, AP 14%, ALAT 12%), Diarrhö (21%; ein Patient mit Colitis Grad 3), Pneumonie Grad 2 und 3 (6%), Hypothyreodismus (4,3%) und Hyperthyreodismus (1,7%) auf.

 

Quellen:

FDA-Presseerklärung vom 4. März 2015: FDA expands approved use of Opdivo to treat lung cancer
http://www.fda.gov/NewsEvents/Newsroom/PressAnnouncements/ucm436534.htm
Symposium „Lungenkarzinom – Zwischen molekularen Strukturen und Tumorimmunologie“; 56. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V.; Berlin, 19. März 2015

 

(kvk)