krebsgesellschaft.de, 02.11.2015

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BRAF- und MEK-Inhibition beim metastasierten Melanom

Werden bei der Behandlung des metastasierten Melanoms ein BRAF-Inhibitor und ein MEK-Inhibitor miteinander kombiniert, treten seltener schwere Hautkomplikationen auf als bei einer Monotherapie. Das zeigen die Ergebnisse einer retrospektiven Kohortenstudie in der Fachzeitschrift JAMA Dermatology. 

Die Analyse bezog die Daten von 185 australischen Patienten mit nicht resektablem Melanom im Stadium IIIC oder IV ein, von denen 119 mit dem BRAF-Inhibitor Dabrafenib, 36 mit dem BRAF-Inhibitor Vemurafenib und 30 mit einer Kombination aus Dabrafenib und dem MEK-Inhibitor Trametinib (CombiDT-Therapie) behandelt worden waren. Die meisten Hautkomplikationen traten unter der Dabrafenib- bzw. Vemurafenib-Monotherapie auf: Grover-Krankheit bei 51 Patienten (42,9%) und 14 Patienten (38,9%) (p = 0,67), plantare Hyperkeratose bei 47 (39,5%) und 14 (38,9%) (p = 0,95), verruköse Keratose bei 79 (66,4%) und 26 (72,2%) (p = 0,51) sowie Plattenepithelkarzinom der Haut bei 31 (26,1%) und 13 (36,1%) (p = 0,54). Unter Vemurafenib kam es häufiger als unter Dabrafenib zu einer Photosensibilisierung (14 [38,9%] vs. 1 [0,8%]; p < 0,001). Unter der CombiDT-Therapie trat verglichen mit der Dabrafenib-Monotherapie häufiger Follikulitis auf (12 Patienten [40%] vs. 8 [6,7%]; p < 0,001). Signifikant seltener waren hingegen Plattenepithelkarzinome (0 vs. 31; p < 0,001), verruköse Keratose (0 vs. 79; p < 0,001) und Grover-Krankheit (0 vs. 51; p < 0,001).

Patienten, die wegen eines malignen Melanoms im Stadium IIIC oder IV mit einer Kombinationstherapie aus BRAF- und MEK-Inhibitor behandelt wurden, entwickelten seltener schwere Hautkomplikationen als Patienten bei einer BRAF-Monotherapie, so die Zusammenfassung der Studienautoren. An erster Stelle sei hier das Plattenepithelkarzinom der Haut zu nennen. In weiteren Studien müssten die Ergebnisse überprüft werden.

Quelle:

 

Carlos, G. et al.: Cutaneous Toxic Effects of BRAF Inhibitors Alone and in Combination With MEK Inhibitors for Metastatic Melanoma. JAMA Dermatology, Onlinevorabveröffentlichung am 22. Juli 2015, doi:10.1001/jamadermatol.2015.1745

 

(kvk)

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