krebsgesellschaft.de, 26.10.2015

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BCR-ABL1 bei chronisch myeloischer Leukämie

Ein früher Rückgang der BCR-ABL1-Transkriptwerte ist mit einer besseren Prognose bei der Therapie der chronischen myeloischen Leukämie (CML) verbunden. Das bestätigen die Ergebnisse einer Studie in der Fachzeitschrift Acta Haematology. Dem Bericht zufolge sind außerdem zwei Messungen besser als eine.

Evaluiert wurden Proben von 54 Patienten mit CML in der chronischen Phase, die nach einer Imatinibtherapie auf Dasatinib (n = 33) oder Nilotinib (n = 21) umgestellt wurden. Im peripheren Blut der Patienten wurden die Werte an BCR-ABL1-Transkript alle drei Monate von Beginn der Zweitlinientherapie an mittels real-time quantitativer PCR (RQ-PCR) gemessen.

Patienten mit BCR-ABL-Transkriptwerten von mehr als 10 Prozent nach drei Monaten und mehr als einem Prozent nach sechs Monaten hatten ein signifikant schlechteres progressionsfreies und ereignisfreies Überleben als Patienten mit BCR-ABL über 10 Prozent nach drei Monaten und über einem Prozent nach sechs Monaten (66 vs. 100%; p = 0,01; und 33 vs. 73%; p = 0,02). Patienten mit BCR-ABL < 10 Prozent nach drei Monaten und > 1 Prozent nach sechs Monaten wiederum hatten ein schlechteres progressionsfreies Überleben und ereignisfreies Überleben als Patienten mit BCR-ABL < 10 Prozent nach drei Monaten und < 1 Prozent nach sechs Monaten (48 vs. 100%; p = 0,002; und 25 vs. 73%; p < 0,0001).

Zwei Messungen der BCR-ABL-Werte, so die Studienautoren, erwiesen sich im Vergleich zu einer Messung als besser geeignet, um Patienten, bei denen die Zweitlinientherapie in der chronischen Phase der CML versagt, zu identifizieren.

Quelle:
Ribeiro, B. F. et al.: BCR-ABL1 Transcript Levels at 3 and 6 Months Are Better for Identifying Chronic Myeloid Leukemia Patients with Poor Outcome in Response to Second-Line Second-Generation Tyrosine Kinase Inhibitors after Imatinib Failure: A Report from a Single Institution. Acta Haematology 2015, 134(4):248-254

(kvk)

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