krebsgesellschaft.de, 16.07.2015

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Anti-PD-1-Antikörper beim fortgeschrittenen Melanom

Beim fortgeschrittenen Melanom haben sich die Aussichten der Patienten dank der Immuntherapie mit Checkpoint-Inhibitoren deutlich verbessert. In einer aktuellen Studie im New England Journal of Medicine stellte sich der Anti-PD-1-Antikörper Pembrolizumab im Vergleich zum bisherigen Standard Ipilimumab hinsichtlich progressionsfreiem Überleben und Gesamtüberleben als effizienter heraus.

In der randomisierten kontrollierten Phase III-Studie erhielten 834 Patienten mit fortgeschrittenem Melanom entweder Pembrolizumab (10 mg/kg) alle zwei oder drei Wochen oder vier Dosen Ipilimumab (3 mg/kg) alle drei Wochen (Randomisierungsverhältnis 1:1:1). Primäre Endpunkte waren das progressionsfreie und das Gesamtüberleben. Weil der primäre Endpunkt Gesamtüberleben bereits in der zweiten Interimsanalyse erreicht worden war, wurde die Studie gestoppt und entblindet. Das Follow-up zur finalen Analyse wird hinsichtlich Sicherheit und Überleben weitergeführt werden.

Die Rate des progressionsfreien Überlebens nach sechs Monaten betrug 47,3% unter Pembrolizumab alle zwei Wochen, 46,4% unter Pembrolizumab alle drei Wochen und 26,5% unter Ipilimumab (hazard ratio für Krankheitsprogress 0,58; p < 0,001 für beide Pembrolizumab-Regime vs. Ipilimumab; 95% confidence intervals [CIs] 0,46-0,72 und 0,47-0,72). Die Raten des Gesamtüberlebens nach zwölf Monaten betrugen 74,1%, 68,4% und 58,2% (hazard ratio für Tod nach Therapie mit Pembrolizumab alle zwei Wochen 0,63; 95% CI 0,47-0,83; p = 0,0005; hazard ratio für Pembrolizumab alle drei Wochen 0,69; 95% CI 0,52-0,90; p = 0,0036).

Die Responseraten verbesserten sich bei sowohl Pembrolizumab alle zwei Wochen (33,7%) als auch bei Pembrolizumab alle drei Wochen (32,9%) im Vergleich zu Ipilimumab (11,9%) (p < 0,001 für beide Vergleiche). Nach einem medianen Follow-up von 7,9 Monaten hielten die Responses bei 89,4%, 96,7% und 87,9% der Patienten an. In den Pembrolizumab-Gruppen traten weniger therapiebedingte Nebenwirkungen Grad 3-5 auf (13,3%, 10,1% und 19,9%).

Der Anti-PD-1-Antikörper Pembrolizumab verbessere bei Patienten mit fortgeschrittenem Melanom gegenüber Ipilimumab das progressionsfreie Überleben und das Gesamtüberleben, so die Zusammenfassung der Studienautoren. Zugleich gehe er mit einer niedrigeren Rate hochgradiger Nebenwirkungen einher.

Quelle:
Robert, C. et al.: Pembrolizumab versus Ipilimumab in Advanced Melanoma. The England Journal of Medicine, Onlinevorabveröffentlichung am 19. April 2015, DOI: 10.1056/NEJMoa1503093

(kvk)

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