krebsgesellschaft.de, 30.07.2015

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Angiogenesehemmer bei Glioblastom

Im fortschreitenden Verlauf einer Erkrankung am Glioblastom verschlechtert sich die Lebensqualität der Patienten erheblich. Der Faktor Lebensqualität ist deshalb ein wichtiges Ziel für die Einführung neuer Behandlungsansätze. Wird der Angiogenesehemmer Bevacizumab zur Standardtherapie mit Bestrahlung und Temozolomid hinzugegeben, verlängert dies das progressionsfreie Überleben – die Lebensqualität indes ändert sich nicht. Dies geht aus einem Bericht im Journal of Clinical Oncology hervor.

In der Phase III-AVAglio-Studie hatten Patienten mit neu diagnostiziertem Glioblastom entweder Strahlentherapie plus Temozolomid plus Bevacizumab oder Placebo erhalten. Die Patienten wurden zu Beginn und im weiteren Verlauf mithilfe der European Organisation for Research and Treatment of Cancer Quality of Life Questionnaires C30 and BN20 zu ihrer Lebensqualität befragt.

Während der progressionsfreien Phase gab es zwischen den beiden Therapiearmen keine signifikanten Unterschiede. Schritt die Krankheit voran, ging die Lebensqualität in beiden Therapiegruppen zurück. Durch die Hinzugabe von Bevacizumab zur Standardtherapie verlängerte sich im Vergleich zu Placebo die Zeit, bis sich die Lebensqualität merklich verschlechterte.

Solange es nicht zum Krankheitsprogress komme, beeinflusse beim neu diagnostizierten Glioblastom die Hinzugabe von Bevacizumab zur Standardtherapie die Lebensqualität nicht, so die Interpretation der Studienautoren.

Quelle:
Taphoorn, M. J. B. et al.: Health-Related Quality of Life in a Randomized Phase III Study of Bevacizumab, Temozolomide, and Radiotherapy in Newly Diagnosed Glioblastoma. Journal of Clinical Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 26. Mai 2015, doi: 10.1200/JCO.2014.60.3217

(kvk)