Analkarzinom

Die Impfung gegen humane Papillomviren (HPV) könnte künftig womöglich eine entscheidende Rolle in der Prävention des Analkarzinoms und seinen Vorstufen spielen. Das geht aus den Ergebnissen einer neuen Studie im International Journal of Cancer hervor.

Die Studie ermittelte die Inzidenzen des Analkarzinoms und hochgradiger analer intraepithelialer Neoplasien (AIN2/3) bei dänischen Frauen und Männern. Alle Fälle von Analkarzinom aus dem Dänischen Krebsregister zwischen 1978 und 2008 und alle Fälle von AIN2/3 aus dem Dänischen Register der Pathologie wurden erfasst, die Alters-, Perioden- und Histologie-spezifischen Inzidenzraten bestimmt.

Während des 30-jährigen Ermittlungszeitraums waren 2.187 Fälle von Analkarzinom festgehalten worden, zwei Drittel von ihnen betrafen Frauen. Von 1978 bis 1982 bzw. 2003 bis 2008 stieg die altersstandardisierte Inzidenzrate des Analkarzinoms von 0,68 auf 1,48 pro 100.000 Personen Jahre bei Frauen und von 0,45 auf 0,80 pro 100.000 Personenjahre bei Männern. Obwohl es kein systematisches Screening für AIN in Dänemark gibt, identifizierten die Forscher 608 Fälle von AIN2/3 während des untersuchten Zeitraums.

Die durchschnittliche Veränderung von fünf Prozent zwischen 1998 und 2008 spiegele eine starke Zunahme der Inzidenz von AIN sowohl bei Frauen als auch bei Männern wider, so die Interpretation der Studienautoren. Zudem sei die Inzidenzrate von HPV-assoziiertem Analkarzinom signifikant gestiegen, während nicht-HPV-assoziierte Krebstypen in den 30 Beobachtungsjahren nicht häufiger oder sogar weniger wurden. Bei Frauen unter 60 Jahren war der Anstieg HPV-assoziierter Analkarzinome besonders stark.

Die Ergebnisse ließen vermuten, dass die HPV-Impfung ein entscheidender Schritt zur Prävention des Analkarzinoms und seiner Vorstufen sein könne.
 

Quelle:
Nielsen, A. et al.: Trends in incidence of anal cancer and high-grade anal intraepithelial neoplasia in Denmark, 1978–2008. International Journal of Cancer 130(5):1168-1173

(ks)