krebsgesellschaft.de, 28.12.2015

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Adjuvante Therapie des hepatozellulären Karzinoms

In der adjuvanten Therapie des hepatozellulären Karzinoms gibt es keinen allgemeingültigen Standard. Eine Therapie mit Sorafenib nach operativer Resektion oder lokaler Ablation eignet sich offenbar nicht, so die Ergebnisse einer Studie in der Fachzeitschrift The Lancet Oncology. 

An der doppelt-verblindeten, placebokontrollierten Phase III-Studie nahmen 1.114 Patienten mit hepatozellulärem Karzinom und kompletter radiologischer Response nach einer operativen Resektion (n = 900) oder lokalen Ablation (n = 214) aus 202 Kliniken und Zentren in 28 Ländern teil. Sie wurden auf entweder 400 mg orales Sorafenib oder Placebo zweimal täglich für maximal vier Jahre randomisiert.

Von den 556 Patienten der Sorafenibgruppe erhielten 553 (> 99%) die Studientherapie, 471 (85%) führten sie bis zum Ende durch. Von 558 Patienten der Placebogruppe erhielten 554 (> 99%) die Studientherapie, 447 (80%) führten sie bis zum Ende durch. Die mediane Therapiedauer betrug bei Sorafenib 12,5 Monate (IQR 2,6-35,8) und die mittlere tägliche Dosis 577 mg (SD 212,8) im Vergleich zu 22,2 Monaten (8,1-38,8) und 778,0 mg (79,8) bei Placebo. Dosisanpassungen wurden für 497 (89%) von 559 Patienten der Sorafenibgruppe und 206 (38%) von 548 Patienten der Placebogruppe berichtet.

In der finalen Analyse waren 464 Patienten rezidivfrei: 270 Patienten der Placebogruppe und 194 Patienten der Sorafenibgruppe. Das mediane Follow-up für das rezidivfreie Überleben betrug 8,5 Monate (IQR 2,9-19,5) in der Sorafenibgruppe und 8,4 Monate (2,9-19,8) in der Placebogruppe. Im medianen rezidivfreien Überleben gab es keinen Unterschied zwischen den Gruppen (33,3 Monate in der Sorafenibgruppe vs. 33,7 Monate in der Placebogruppe; hazard ratio [HR] 0,940; 95% CI 0,780-1,134; one-sided p = 0,26).

Die häufigsten Grad 3-4-Nebenwirkungen waren Hand-Fuß-Syndrom (154 [28%] von 559 Patienten in der Sorafenibgruppe vs. vier [< 1%] von 548 Patienten in der Placebogruppe) und Diarrhoe (36 [6%] vs. fünf [< 1%]). Sorafenibbedingte schwerwiegende Nebenwirkungen waren Hand-Fuß-Syndrom (zehn [2%]), erhöhte Leberwerte (vier [< 1%]) und Fatigue (drei [< 1%]).

In der Studie erwies sich Sorafenib im Verhältnis zu Placebo in der adjuvanten Therapie des hepatozellulären Karzinoms nach Resektion oder lokaler Ablation als nicht effizient, so die Zusammenfassung der Studienautoren.

Quelle:

 

Bruix, J. et al.: Adjuvant sorafenib for hepatocellular carcinoma after resection or ablation (STORM): a phase 3, randomised, double-blind, placebo-controlled trial. The Lancet Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 8. September 2015, DOI: http://dx.doi.org/10.1016/S1470-2045(15)00198-9

(kvk)