krebsgesellschaft.de, 01.05.2014

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Plattenepithelkarzinom im Kopf-Halsbereich

Nicht-tumorbedingte gesundheitliche Ereignisse können das Überleben von Patienten mit Plattenepithelkarzinom im Kopf-Halsbereich beeinflussen. Eine aktuelle Studie in den Annals of Oncology beschäftigte sich mit den Risikofaktoren für solcherlei Ereignisse sowie die nicht-krebsbedingte Mortalität bei Patienten mit fortgeschrittenem Tumor.

An der Kohortenstudie nahmen 600 Patienten mit Plattenepithelkarzinom im Kopf-Halsbereich im Stadium III oder IV teil. Alle wurden in den Jahren 2001 bis 2010 behandelt. Festgehalten wurden nicht-tumorbedingte gesundheitliche Ereignisse, die nach der Ersttherapie des Primärtumors auftraten. 

Während des medianen Follow-up von 54 Monaten kam es bei 224 (37,3%) Patienten zu einem nicht-tumorbedingten gesundheitlichen Ereignis, 55 (9,2%) Patienten starben an einer nicht-krebsbedingten Ursache. Die Fünf-Jahres-Inzidenzen von karzinombedingter, zweitkrebsbedingter und nicht-karzinombedingter Mortalität betrugen 23,8%, 4,2% und 8,9%. In der Multivarianzanalyse erwiesen sich ein Body Mass Index < 20 kg/m2 (p = 0,018), ein Charlson-Komorbiditätsindex (CCI) ≥1 (p < 0,001), ein Tumorrezidiv (p < 0,001), ein Zweittumor (p < 0,001) und die initiale Chemotherapie (p = 0,049) als unabhängige Prädiktoren für ein nicht-tumorbedingtes gesundheitliches Ereignis. Unabhängige Prädiktoren für nicht-krebsbedingte Mortalität waren höheres Lebensalter (p < 0,001), CCI ≥1 (p = 0,008), Tumorrezidiv (p < 0,001) und ein Zweittumor (p = 0,047). Patienten mit nicht-tumorbedingtem gesundheitlichem Ereignis des Respirationstraktes hatten ein höheres Risiko zu sterben als Patienten mit anderen nicht-krebsbedingten gesundheitlichen Störungen (p < 0,001).

Eine oder mehrere Komorbiditäten, Tumorrezidiv und eine zweite primäre Krebserkrankung seien unabhängige Prädiktoren für nicht-tumorbedingte gesundheitliche Ereignisse und eine erhöhte nicht-krebsbedingte Mortalität, so die Zusammenfassung der Studienautoren. Ein besonders hohes Risiko zu versterben, hätten zudem Patienten mit Erkrankungen der Atemwege. 

Quelle:Kwon, M. et al.: Non-cancer health events as a leading cause of competing mortality in advanced head and neck cancer. Annals of Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 25. März 2014, doi: 10.1093/annonc/mdu128

(kvk)