krebsgesellschaft.de, 04.06.2012

Nachricht

Neurotoxizität von Oxaliplatin in der adjuvanten Therapie des Kolorektalkarzinoms

In Kurzzeitstudien ist die Neurotoxizität der adjuvanten Therapie des Kolorektalkarzinoms mit Oxaliplatin gut belegt. Jetzt präsentierte ein Forscherteam die Ergebnisse des National Surgical Adjuvant Breast and Bowel Project (NSABP) in der Fachzeitschrift Cancer. In der Studie wurde untersucht, ob die neurologischen Störungen auch vier Jahre und länger nach der Therapie noch anhalten.

Studienteilnehmer waren 353 Patienten mit Kolorektalkarzinom. Der mittlere totale Neurotoxizitätsscore für Oxaliplatin von 1,8, der sich bei der langfristigen Beobachtung ergab, war statistisch signifikant (p = 0,005), nicht jedoch klinisch signifikant. Patienten, die mit Oxaliplatin behandelt worden waren, klagten im Vergleich zu nicht mit Oxaliplatin Behandelten häufiger über Taubheit und Kribbeln in den Händen (odds ratio 2,00; p = 0,015) und Füßen (odds ratio 2,78; p < 0,001). Die Stärke der neurologischen Störungen variierte mit der Zeit (p < 0,001). So war der Gesamt-Neurotoxizitätsscore in der Oxaliplatingruppe nach sieben Jahren nicht signifikant höher als in der Nicht-Oxaliplatingruppe.

Spezifische neurologische Störungen der Hände und Füße seien infolge der adjuvanten Behandlung des Kolorektalkarzinoms mit Oxaliplatin  langfristig offenbar zu erwarten, so das Fazit der Studienautoren.

 
Quelle:
Kidwell, K. M. et al.: Long-term neurotoxicity effects of oxaliplatin added to fluorouracil and leucovorin as adjuvant therapy for colon cancer: Results from National Surgical Adjuvant Breast and Bowel Project trials C-07 and LTS-01. Cancer, Onlinevorabveröffentlichung am 8. Mai 2012, DOI: 10.1002/cncr.27593

(kvk)