krebsgesellschaft.de, 22.10.2015

ECC 2015

Zielgerichtete Therapie des NSCLC mit EGFR Mutationen: Erlotinib/ Bevacizumab Kombination

Bei nichtkleinzelligen Lungenkarzinomen (NSCLC), die aktivierende Mutationen des epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptors (EGFR) wie Del19 oder L858R aufweisen, gibt es als zielgerichtete Therapieoption eine Behandlung mit EGFR Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKI). Als eine der Hauptmutationen des EGFR, die für eine erworbene Resistenz gegen TKI verantwortlich sind wurde T790M beschrieben und für diese Fälle eine negative Auswirkung auf das progressionsfreie Überleben unter TKI Behandlung festgestellt.

Eine Phase-II-Studie verglich die Wirksamkeit der Kombination eines TKI (Erlotinib) mit einem Angiokinase-Hemmer (Bevacizumab) bei Patienten mit und ohne T790M Mutation vor Behandlungsbeginn.

 

NSCLC mit und ohne T790M EGFR Mutation im Vergleich
Die Phase-II-Studie BELIEF schloss 109 Patienten mit fortgeschrittenem NSCLC ein und bei 60 Patienten (55%) davon war die T790M Mutation nachweisbar. Das mediane progressionsfreie Überleben (PFS) in der Gesamtstudienpopulation lag bei 13,6 Monaten (1-Jahres-PFS-Rate 55,6%; 95% CI: 44,7-66,6%) und bei 15,4 Monaten bei Patienten mit T790M Mutation (1-Jahres-PFS-Rate 60,2%; 95% CI: 45,6-74,8%). Die Nebenwirkungen der Kombinationstherapie waren gut handhabbar.

Insgesamt zeigte die Kombination von Erlotinib und Bevacizumab bei Patienten mit und ohne T790M Mutation eine vergleichbare Wirksamkeit.

(uw)

In Zusammenarbeit mit Dr. David Heigener, Großhansdorf


Quelle:
Stahel et al. A phase II trial of erlotinib (E) and bevacizumab (B) in patients with advanced non-small-cell lung cancer (NSCLC) with activating epidermal growth factor receptor (EGFR) mutations with and without T790M mutation. The Spanish Lung Cancer Group (SLCG) and the European Thoracic Oncology Platform (ETOP) BELIEF trial. ECC 2015, Wien, Abstract 3BA