krebsgesellschaft.de, 20.01.2016

ECC 2015

Therapieabfolge beim metastasiertem kolorektalen Karzinom

Bei der derzeit zunehmenden Zahl an zielgerichteten und chemotherapeutischen Therapieoptionen kommt der „strategischen Sequenz“der Therapieabfolge eine immer größere Rolle zu. Im Rahmen der auf dem ECC 2015 vorgestellten COMETS-Studie wurde die Bedeutung des Einsatzes von EGFR-Inhibitoren in der Zweit- und Drittlinientherapie von Patienten mit mCRC untersucht.

COMETS: Chemotherapie alleine (FOLFOX) oder Cetuximab/Irinotecan zuerst in der 2nd/3rd line-Therapie?

110 Patienten mit KRAS-Wildtyp, nach einer Erstlinien-Therapie mit FOLFIRI/Bevacizumab-Behandlung progredient waren, wurden in die COMETS-Studie eingeschlossen. In den zwei Studienarmen wurde die Reihenfolge der Zweit- und Drittlinientherapie randomisiert: entweder erfolgte die Behandlung mit Cetuximab/Irinotecan (Arm A), oder das „andere Chemotherapie-Schema“ (mit FOLFOX) zuerst (Arm B). Die jeweils andere Therapieoption folgte dann als Drittlinientherapie.

Therapiesequenz scheint eine Rolle zu spielen

Für den Einsatz eines EGFR-Antikörpers in der Zweitlinie fand sich hier kein überzeugender Nachweis: die Überlebenszeiten waren für beide Sequenzen in etwa gleich; obwohl statistisch nicht signifikant, schien der Einsatz von FOLFOX als Zweitlinientherapie (Arm B) sogar tendentiell einen Vorteil im Gesamtüberleben für die Patienten zu bieten (HR 0,79; KI 95% 0,52-1,21; p=0,28; medianes ÜL: 18,6 Monate vs. 12,4 Monate ).

Die Autoren selbst leiteten aus den Resultaten der Studie die Vermutung ab, dass eine unmittelbar vorangehende anti-VEGF-Therapie (Bevacizumab) eine geringere Sensitivität gegenüber einer anti-EGFR-Therapie (Cetuximab) nach sich ziehen könnte.

(uw)

Quelle:
Cascinu S et al. ECC 2015, Session: Gastrointestinal Malignancies - Colorectal Cancer II, Abstract No. 2006

In Zusammenarbeit mit Prof. Dirk Arnold, Freiburg