krebsgesellschaft.de, 24.06.2015

ASCO 2015

CD45 als Prognosemarker beim Multiplen Myelom

Ein positiver CD45-Status (> 20% der klonalen Plasmazellen mit CD45-Expression) scheint ein Surrogat-Marker für einen aggressiveren Phänotyp beim Multiplen Myelom zu sein, wie eine beim ASCO 2015 vorgestellte Studie der Mayo Clinic in Rochester (USA) zeigt. Sowohl neu diagnostizierte als auch vorbehandelte rezidivierte CD45-positive Patienten hatten eine kürzere Überlebenszeit als CD45-negative Patienten.

Insgesamt wurde bei 604 konsekutiven Myelompatienten der CD45-Status mittels Durchflusszytometrie bestimmt, darunter 156 Patienten mit Erstdiagnose (27% mit hohem Progressionsrisiko nach FISH) und 448 systemisch vorbehandelte Patienten (45% transplantiert). 240 der vorbehandelten Patienten erlitten im Zeitraum der Knochenmarkanalyse ein Rezidiv. Der mediane Follow-up betrug 42 und 44 Monate.

CD45-positive Patienten hatten gegenüber CD45-negative Patienten ein signifikant schlechteres Gesamtüberleben sowohl in der neu diagnostizierten Gruppe (23 Monate vs. nicht erreicht, p<0,001) als auch in der vorbehandelten rezidivierten Gruppe (11 vs. 29 Monate, p<0,001). Bei den neu diagnostizierten CD45-positiven Patienten war auch die Zeit bis zur nächsten Therapie signifikant kürzer als bei den CD45-negativen (12 vs. 29 Monate, p=0,002). In der multivariaten Analyse erwiesen sich der CD45-positive Status, ein Plasmazell-labelling-Index (PCLI) > 3, höheres Alter und eine LDH-Erhöhung als unabhängige Prädiktoren für ein schlechteres OS sowohl bei neu diagnostizierten als auch rezidivierten Patienten.

Quelle:

Gonsalves WI et al. The prognostic significance of CD45 expression by clonal bone marrow plasma cells in multiple myeloma. J Clin Oncol. 2015;33 (suppl; abstr 8577).

(gem)

In Zusammenarbeit mit Prof. Hartmut Goldschmidt, Heidelberg