krebsgesellschaft.de, 14.03.2014

ASCO GU 2014

ASCO-GU 2014: Lokal fortgeschrittenes PCa: Hormontherapie plus Radiotherapie halbiert Mortalität

Mit der 2009 im Lancet publizierten Phase-III-Studie SPC-7 konnte die Skandinavische Studiengruppe zeigen, dass beim lokal fortgeschrittenen Prostatakarzinom eine Strahlentherapie die Ergebnisse der endokrinen Therapie deutlich verbessert. Die kombinierte Behandlung halbierte die prostatakrebsspezifische 10-Jahres-Mortalität und verringerte die Rezidivrate um ein Drittel [1]. Auf dem ASCO-GU 2014 in San Francisco wurden nun die aktualisierten Daten zur 10- und 15-Jahres-Mortalität präsentiert.

Zur Erinnerung: In der offenen, randomisierten Phase-III-Studie SPC-7 erhielten alle 875 Patienten eine endokrine Therapie (drei Monate totale Androgenblockade, dann kontinuierlich Flutamid), die bei der Hälfte der Teilnehmer mit einer lokalen Radiotherapie kombiniert wurde. Die Erstpublikation im Jahr 2009 zeigte nach einer medianen Beobachtungszeit von 7,6 Jahren eine Reduktion der prostatakarzinomspezifischen Mortalität um absolute 12% (23,9 vs. 11,9%), mit einem Gesamtüberlebensvorteil von 9,8%.

Update: prostataspezifische Mortalität mehr als halbiert Für die aktualisierte Analyse mit einer medianen Beobachtungszeit von 11 Jahren wurden die schwedischen und norwegischen Sterberegister herangezogen, um genau zu prüfen, wer im Beobachtungszeitraum verstorben war. Insgesamt starben an Prostatakrebs 118 der 439 Männer mit alleiniger Hormontherapie gegenüber 45 der 436 Männer mit kombinierter Hormon-Radiotherapie (p<0,0001). Die kumulative prostatakarzinomspezifische Mortalität betrug nach 10 Jahren bei alleiniger Hormontherapie 18,9% und unter kombinierter Behandlung 8,3%; nach 15 Jahren 30,7% gegenüber 12,4%. Auch die Gesamtmortalität war nach 11 Jahren unter alleiniger Hormontherapie höher als unter der Kombinationstherapie (210 vs. 161 Todesfälle, p=0,0006). Die kumulative Gesamtmortalität betrug nach 10 bzw. 15 Jahren unter alleiniger Hormontherapie 35,3 bzw. 56,7%, unter kombinierter Hormon-Radiotherapie 26,4 bzw. 43,4%.

Fazit: Bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem Prostatakarzinom wird mit der kombinierten Hormon-Radiotherapie die 10- und 15-Jahres krankheitsspezifische Mortalität gegenüber der alleinigen Hormontherapie mehr als halbiert, was sich auch auf ein deutlich verbessertes Gesamtüberleben überträgt. 

(gem)

Quellen:

  1. Widmark A et al. Endocrine treatment, with or without radiotherapy, in locally advanced prostate cancer (SPCG-7/SFUO-3): an open randomised phase III trial. Lancet. 2009;373:301–8.
  2. Fossa SD et al. Ten- and 15-year prostate cancer-specific survival in patients with nonmetastatic high-risk prostate cancer randomized to lifelong hormone treatment alone or combined with radiotherapy (SPCG VII). J Clin Oncol 32, 2014 (suppl 4; abstr 4).

In Zusammenarbeit mit Prof. Kurt Miller, Berlin